Pinboard Schreiben

Grundlegendes
Charaktere
Das Geheimnis guten PB Schreibens

 

Grundlegendes

Grobe Struktur

Jede Eintrag besteht aus einem Anfang, einem Mittelteil und einem Ende.

Anfang: Der Anfang besteht aus einer Einleitung z.B. Überschrift (z.B. Deck 12 – Krankenstation – 10.00 Uhr). Damit wird dem Leser gesagt: Du befindest dich dort. Dann ist es Euer Job Euch selbst einzuführen als Charakter, d.h. zu schreiben wie Ihr vielleicht gerade mitten in einer Arbeit seid oder gerade auf dem Weg was zu erledigen. Dann passiert etwas was, grob gesagt, Euch auf „den Weg schickt“, d.h. Eure ganz kleine eigene Geschichte in der gesamten PB-Geschichte anfangen lässt (Vorsicht: die Umgebung des Charakters zu schildern ist nicht der Anfang einer Geschichte sondern nur Beschreibung.).
Dieses etwas das passiert nennen wir mal Auslösenden Moment. Der Auslösende Moment geht über in den Mittelteil:

Mitte: Der Mittelteil besteht hauptsächlich aus Konfrontationen und Konflikten zwischen Charakteren oder auch Dingen. Sie erzeugen Spannung und Dramatik. Dies muss aber nicht unbedingt etwas mit Action zu tun haben, sondern kann ebenso mit Trauer, Eifersucht, Wut, Humor oder anderes erzeugt werden. Wichtig: Stellt Euch das so vor: Euer Charakter möchte etwas (mit jemanden reden, gegen den Feind kämpfen, oder mal wütend sein über irgendwas) und zwischen ihm und der Ausführung seines Wunsches türmen sich Hindernisse auf, die ihn stoppen. Diese Hindernisse sind das Fett und das Fleisch der Mitte – sie machen den Hauptteil einer jeden Geschichte aus (z.B: Jagd auf Roter Oktober: Tupulew, der russische U Boot Kommandant, die vorsichtigen Amerikaner, der Saboteur an Bord des U Boots....sind alles Hindernisse die Ramius daran hindern seine Flucht durchzuziehen).

Ende: Am Ende folgt die Auflösung. Was bisher an Spannung und Dramatik aufgebaut wurde wird nun aufgelöst, der Konflikt wird beendet.

Zu einem ungefähren Schlüssel: In einem Eintrag sollte ungefähr ¼ der Anfang sein, ½ die Mitte und ¼ das Ende. Ihr merkt: Die Mitte, die Hindernisse und Probleme die Euch behindern bei der Erfüllung Eures Wunsches machen soviel aus wie die beiden anderen Teile zusammen.
Nicht jeder Eintrag muss zwangsläufig so aufgebaut sein mit allen drei Teilen. Auch zwei oder mehrere Einträge zusammen können diese Einheit von Anfang/Mitte/Ende haben. Z.B. könnte ein Eintrag im Mittelteil auf dem Spannungshöhepunkt enden und ein späterer daran ansetzen. Wichtig dabei ist jedoch, dass genau an diesem Punkt wieder angesetzt wird und im nächsten Eintrag nicht noch einmal eine Einführung, also ein Anfang, geschrieben wird. Wenn eine Handlung unter verschiedenen Schreibern aufgeteilt wird, ist es ratsam vorher abzusprechen, um dem anderen nicht vorzugreifen oder entgegen zu handeln.

 

Stil eines Eintrags

Ein PB Eintrag ist eine Erzählung des Erlebten aus dem Gesichtspunkt des Schreibers. Anstatt mit einem oberflächlichen Bericht des Tagesablaufes ist es eher mit einer kleinen Geschichte gleichzusetzen, die geschildert wird. Hierzu ist es wichtig Verben und Adjektive zu verwenden, damit sich andere Leser mehr darunter vorstellen können und die Geschichte als Ganzes plastischer wird. Ungewöhnliche Perspektiven geben z.B. Abwechslung und sind mit Sicherheit dann auch interessanter als der alltägliche Tagesablauf an Bord, der ungefähr so ab und zu geschildert wird:

Um drei Uhr früh reparierte ich den Warpkern. Dann spielte ich Schach mit dem Commander. Danach machte ich eine Pause und aß etwas. Dann arbeitete ich weiter an meinem Projekt, den Langwellentransmitter. Danach ging ich in den Holodeckraum und tötete in einer meiner Lieblingsszenarios: Last Klingon Standing, vierzig Jem`hadar.
Danach ging ich Abendessen und zu Bett.

 

Formale Struktur

Auf Folgendes sollte geachtet werden:

Absätze sollen immer eingebaut werden. Sie dienen zum einen als Kennzeichnung einer inneren Struktur, zum anderen erleichtert es das Lesen für die anderen Schreiber ungemein.

 

Dialoge sollten möglichst mitten im Text eingebettet sein, will man, dass sich ein Eintrag wie eine Geschichte und nicht ein Drehbuch liest. Ein Beispiel für einen Dialog, wie er eher in einem Drehbuch zu finden ist, wäre:

Crewman A: “Weißt Du das Ziel unserer Mission ?.“
Crewman B runzelte die Stirn und blickte ein wenig verwirrt.
Crewman B: “Hm, ehrlich gesagt nicht, doch ist in 2 Stunden eine Mannschaftsbesprechung angesetzt.“
Crewman A: “Achja, hatte ich ganz vergessen.“
Crewman B sendete einen vorwurfsvollen Blick und lächelte dann verschmitzt.

Diese Form des Dialogs ist nicht die Art, wie in Romanen Besprochenes geschildert wird. Sie ist zwar leicht lesbar und schnell zu schreiben, sollte aber – will man in einer Geschichte auch beschreiben – vermieden werden.
Dialoge kann man eben verschieden schildern, doch soll dabei auch (besonders in wichtigen Momenten) auf die Mimik und Gestik eingegangen werden. Wie man einen Dialog verfasst bleibt generell dem Schreiber über, doch ist der Sinn einer Geschichte ja zu erzählen – hierzu helfen Verben und Adjektive. Ein Beispiel, wo Gesprochenes in den Text eingebaut und so beschrieben wird, wäre:

Crewman Arnolds kratzte sich am Kopf. Er wirkte wie ein kleiner Junge, der vergessen hatte, wo sein Baumhaus war.
„Sag mal, weißt du das Ziel unserer Mission?“ Er lächelte verlegen. „Ich hab das Gefühl es wurde schon irgendwo gesagt, aber ich habe es anscheinend völlig verpasst…“
Zwei Offiziere gingen an ihnen vorüber, und lachten, und Arnolds wurde rot. Hatten sie seine Frage etwa bemerkt? Er fühlte sich wie ein Dummkopf. Wenn das heraus kam, dann würde man noch Wochen später über ihn witzeln. Der Crewman der nicht einmal das Ziel der Mission seines Schiffes kannte! Und um alles noch schlimmer zu machen war dies keine geheime Mission oder so. Es war ein reiner Routineflug. Er musste wissen wohin das Schiff hinflog!
Barnd, Crewman im Maschinenraum, und der einzige mit dem Arnolds mehr als ein paar Wörter seit dem Abflug gewechselt hatte blickte ihn vorwurfsvoll an, lächelte aber dann verschmitzt. Er hatte Arnolds gleich nach seiner Ankunft unter seine Fittiche genommen und Arnolds konnte ihm nicht genug dafür danken. Ihm war dieses Schiff so fremd wie ein unerforschter Planet.
„Hmmm, ehrlich gesagt, nicht….aber in 2 Stunden ist doch eine Mannschaftsbesprechung angesetzt.“ Er grinste. „Da werden wir beide wohl näheres erfahren was? Kopf hoch, wenn man zum ersten Mal auf diesem Schiff ist, glaubt man werde sich hier nie zurechtfinden. Das machen alle durch….du wirst sehen nach ein paar Wochen liebst du das Schiff.“
Arnolds lachte. „Ahja, habe ich ja ganz vergessen, stimmt die Mannschaftsbesprechung. Danke, Barnd. Manchmal weiß ich echt nicht was ich ohne dich tun würde.“
Barnd klopfte ihm auf die Schulter. „Du wärst verloren!“ Arnolds nickte gequält. „Wahrscheinlich!“

Etc. etc.

Diese Art der Dialogform bedarf oft größerer Anstrengung oder zumindest länger beim Schreiben. Nicht alles ist genau zu erklären, doch oft hilft es eine Situation zu verschärfen.

 

Atmosphäre

Erzählt man eine Geschichte, so ist es häufig der Wunsch des Schreibers eine Atmosphäre aufzubauen, die ein Log spannender und für den Leser fesselnder macht. Atmosphäre baut man auf indem man Situationen beschreibt. Dies sollte mit allen zur Verfügung stehenden Sinnen geschehen:

  • sehen (Umgebung, Raum, Person, Natur, Gegenstände,...)
  • fühlen/tasten (Gegenstände, Personen,...)
  • hören/sprechen (Geräusche, Laute, Sprache, Musik,...)
  • riechen (Gerüche, Gestank, Duft,...)
  • schmecken (bitter, süß, salzig, scharf, sauer, Aroma,...)

Sinnig ist es nun natürlich nicht alle Sinne auf einmal anzuwenden, sondern auszuwählen, wie man diesmal etwas beschreiben und verdeutlichen könnte, was von Situation zu Situation und je Charakter variiert.

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Charaktere

Handelnde Charaktere

Eure Geschichte ist so gut wie Euer Charakter. Je klarer definiert Euer Charakter und je klarer Eure Ziele in einem einzelnen Eintrag und in der ganzen PB-Geschichte sind, desto interessanter und besser wird sie.
In Eurem Eintrag ist Euer Charakter die Hauptperson. Ihr seid es der die Handlung im vorantreibt und durch euch bekommt der Leser einen Einstieg in die Geschichte.
Personen die euch Probleme machen, oder Hindernisse sind Antagonisten. Personen, die euch im Log helfen oder euch zur Seite stehen, sind Verbündete. Beide können reale Spieler oder NPCs sein.

Dann gibt es noch eine Reihe von Spezialcharakteren:

Der Schwellenhüter

Er hat die Aufgabe Euch den Weg zu versperren. Z.B: Ein unhöflicher Sicherheitsmann vor einem Quartier, der Euch nicht hinein lässt. Er will euch gar nichts tun, sondern Euch nur den Weg versperren. Ein guter Schwellenhüter ist schwer direkt zu besiegen, man muss ihn indirekt umgehen oder ihn für sich zu gewinnen. Schwellenhüter machen Eure Charaktere weiser, weil Ihr eure Fähigkeiten schärfen müsst (das heißt Ihr kommt mit konservativen Methoden wie Prügeln nicht weiter).

Der Schelm

Der Schelm spielt Euch Streiche, ärgert und reizt Euch. Er testet Eure Geduld und Eure Fähigkeiten, ohne es böse zu meinen. Meistens sind Schelme unglaublich klug und weise, wenn Ihr einen solchen Antagonisten erschafft, dann macht Ihn witzig aber sehr, sehr intelligent und klug.
Ein gutes Beispiel für einen Schelm ist Q.

Der Mentor

Ich glaube Ihr wisst was der Mentor ist. Hier gilt: Ein Mentor gibt Euch notwendige Fähigkeiten und Werkzeuge in die Hand aber er schlägt Eure Schlachten nicht für Euch! Lasst nicht zu dass ein Mentor euch die Schau stiehlt.

 

Persönlichkeit der Charaktere

Was macht einen Charakter realistisch, sympathisch oder dreidimensional?

Indem man ihn nicht als perfekt beschreibt, sondern mit Fehlern als auch guten Seiten, mit Wünschen, die auch nicht immer in Erfüllung gehen. Ein fehlerhafter oder lasterhafter Charakter kommt dem Leser näher und sorgt häufig für mehr Aufregung oder spannendere Handlungen. Wären wir im RS alle Superhelden, so hätten wir keine Probleme und wenig interessanten Schreibstoff.

Oft ist es der Wunsch eines Schreibers, das sein Charakter gemocht wird. Der Charakter im RPG ist jedoch auch nicht mit dem Schreiber dahinter zu verwechseln. Oft bestehen Ähnlichkeiten aufgrund des Wunsches selbst derartige Abenteuer erleben zu können, doch wählen viele Personen eindeutig andere Persönlichkeiten für ihren Charakter um sowohl Spaß als auch eine Herausforderung am Schreiben zu haben. Dies kann das Rollenspiel ungemein bereichern.

Wichtige Anmerkung: Es wird dringend darum gebeten, den Charakter nicht zum Superhelden zu machen, der im Holodeck oder in der Schlacht zwanzig klingonische Krieger mit bloßen Händen (oder mit Phasergewehr) ausschaltet und nachher gelassen auf ein Bier geht. Außerdem sollen Kampfszenen generell realistisch bleiben und zur Bereicherung der Geschichte in spannenden Momenten benutzt werden, nicht zur Befriedigung eines Aggressivitätspotentials.

 

Gedankenwelt der Charaktere

Reine Handlung wird mit der Zeit ziemlich langweilig. Ziel sollte es auch sein, Einblick in die Gedanken des Charakters zu gewähren. Dabei sind folgende Fragestellungen besonders hilfreich:

  • Wie beurteilt er/sie die momentane Situation ?
  • Welche Auswirkungen haben die Geschehnisse auf den Charakter, wie wird er dadurch beeinflusst ?

Der Schreiber sollte seinen Charakter immer in die jeweilige Situation einzuordnen versuchen. Gedankenspiele über den Hintergrund der Situation, Gedanken über die Lösung von Problemen sind immer interessant und können die Handlung nicht ‘falsch‘ beeinflussen. Man kann dieses Forum nützen, um andere an Euren wertvollen Gedanken teilhaben zulassen. Dies soll aber nicht dazu führen, in einem Eintrag primär Hobbyphilosoph zu sein, da auch die Handlung vorangetrieben werden soll. Man beschreibt eine Geschichte, versetzt sie mit der persönlichen Note eines Charakters und entwickelt die Handlung weiter, darunter kann man auch eine Weiterentwicklung eueres Charakters zählen, der später in der Geschichte eine wichtigere Entscheidung trifft.

 

Mimik und Gestik der Charaktere

Um den Gedanken und Handlungen ein wenig mehr Anschaulichkeit und Leben zu geben, ist es sehr nützlich, sich die Situation bildlich vorzustellen. Versetzt man sich in die gleiche Lage, spielt man sie in Gedanken durch, so versteht man vielleicht leichter, wie die Reaktion der einzelnen Charaktere oder des eigenen Charakters sein könnte. Nicht nur primäre Handlungen kann man sich vorstellen und näher beschreiben, sondern auch die Mimik und Gestik einer Person in einer bestimmten Situation, z.B. in einem Streitgespräch. Man kann sich folgende Fragen stellen:

Wie ist Euer Gesichtsausdruck ? Seid Ihr eher nachdenklich, wütend, trauernd, sehnsüchtig ? Welche Gestiken und Mimiken verbinden sich damit ?

Überlegt man sich dies, bringt es auf das Papier und eine Situation somit dem Leser näher, so gewinnt eine Handlung an Lebendigkeit.

 

Actionszenen

Ein paar Tipps zu Actionszenen: Wenn man schnelle Actionszenen schreiben will, dann sollte man wenige Adverbien und Adjektive benutzen. Kurze Sätze, Stichwörter, mit starken Verben die schnell etwas ausdrücken bringen den Eindruck schneller Handlung, die ja Action ausmacht. Keine langen Sätze mit Beschreibungen. Ein möglicher Ausschnitt wäre zum Beispiel:

"Klack". Das Schott - Verdammt! "Klack". Ich sah zu Porter: "Das Schott, es schließt!" Ich riss Tasche und Trikorder an mich. "Die Daten!" schrie der Wissenschaftler.
„Nein!“, ich ergriff seinen Arm, schrie: „Komm!“ Ich lief los, Porter hinter mir. Das Schott, schon sah ich es vor mir, kaum noch offen. Schneller, schneller! Ich sprang und blickte durch den Spalt zu Porter. Er stand da und sagte: „Ich, ich kann nicht.“ – „Was?“, ich konnte nicht mehr zurück, das Schott... „Ich muss die Daten...“, hörte ich ihn.

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Das Geheimnis guten PB Schreibens

Ist, dass Ihr Euch immer bewusst seid: Ihr schreibt für jemanden. Nicht nur, weil wir hier alle gemeinsam schreiben, sondern weil man dem anderen etwas erzählt und ihn vielleicht dabei bewegen oder amüsieren möchte. Und das schafft man häufig besser, wenn man darüber nachdenkt, was man schreibt. Ihr schreibt für Eure Kameraden hier, für Eure Vorgesetzten, für Eure Freunde, und darum solltet Ihr so gut schreiben wie nur irgendwie möglich. Schließlich erfreut es einen auch selbst, man ist zufrieden oder stolz auf seinen Eintrag. Und dabei hilft es wenn Ihr immer denkt: Ich schreibe für jemanden, nicht für die Schublade, oder eine Belobigung, sondern für jemanden, der es liest und sich daran freuen soll.

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